Was ist Bio-Heizöl?

Grundlegend handelt es sich bei Bio-Heizöl um handelsübliches, schwefelarmes Heizöl (Heizöl EL). Der Unterschied zu Nicht-Bio-Heizöl besteht darin, dass dem Bio-Heizöl zu einem geringen Anteil ein Flüssigbrennstoff beigemischt wird, der aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird. Bei diesem Zusatzstoff handelt es sich um Fettsäuremethylester (FAME). Er wird durch chemische Prozesse aus pflanzlichen Ölen wie Rapsöl oder Sonnenblumenöl und Methanol gewonnen. Das pflanzliche Öl wird durch Mahlen aus den Samen hergestellt und anschließend mit Methanol vermengt. Durch Hitze lösen sich die chemischen Strukturen und gehen neue Verbindungen ein. Das so hergestellte Gemisch wird daraufhin mit extra leichtem Heizöl vermengt. Darüber hinaus setzen die Hersteller dem Heizöl auch Additive zu, die dafür sorgen, dass das Gemisch auch bei längerer Lagerung stabil bleibt.

Die Bezeichnung Bio-Heizöl erhält ein Brennstoff entsprechend der Norm DIN V 51603-6 erst dann, wenn der Bio-Anteil bei mindestens drei Volumenprozent liegt. Anhand der unterschiedlichen Bezeichnungen ist der Bioanteil des Heizöls meist sofort ersichtlich. Gängige Bezeichnungen sind beispielsweise:

  • Bio 10
  • Heizöl EL A Bio 10
  • Bio-Heizöl EL – B10
Gut zu wissen

Die Buchstaben in den gängigen Bezeichnungen haben unterschiedliche Bedeutungen:

  • EL: Extraleicht
  • A: Alternativ
  • B: Bioanteil (die Zahl nach dem Buchstaben B gibt Aufschluss über den biogenen Anteil, der im Bio-Heizöl enthalten ist)

 

Bio-Heizöl ist dementsprechend kein rein aus nachwachsenden Rohstoffen bestehender Brennstoff. Es handelt sich um fossiles Heizöl, dem zu einem gewissen Anteil ein Brennstoff aus nachwachsenden Rohstoffen zugemischt wurde. Es ist also vergleichbar mit dem Benzin E10 für Kraftfahrzeuge. Entsprechend hat der Betrieb einer Ölheizung mit Bio-Heizöl nur einen geringen ökologischen Effekt.

 

Für welche Heizungsanlagen eignet sich Bio-Heizöl?

Bis zu einem Bio-Anteil von bis zu 5 Prozent kann in allen gewöhnlichen Ölheizungen auch Bio-Heizöl für die Verbrennung eingesetzt werden, ohne dass eine zusätzliche Nachrüstung notwendig ist. Bei höheren Bio-Anteilen im Brennstoff ist gegebenenfalls eine technische Nachrüstung der Anlage erforderlich. Die Angaben des Kesselherstellers sind meist sehr aufschlussreich und zeigen auf, welcher Anteil biogener Brennstoffe für die Anlage möglich ist. Gibt es keine Angaben hinsichtlich dieses Aspekts, ist es meist sinnvoll, einen Fachbetrieb zu kontaktieren. Ein Installateur kann vor der Umstellung auf Bio-Heizöl genau beurteilen, ob technische Veränderungen notwendig sind.

Auch eine regelmäßige Überprüfung des Filters ist ratsam, wenn gelegentlich Bio-Heizöl in der Heizungsanlage zum Einsatz kommt. Denn durch den biogenen Anteil können sich ältere Ablagerungen im Ölzufuhr-System lösen und so zum Ölfilter gelangen. Daraus resultieren in einigen Fällen Verstopfungen. 

Die technische Weiterentwicklung stoppt auch bei Öl-Brennwertheizungen nicht. Neue Anlagen sind daher meist bereits für einen Bio-Anteil von bis zu 20 Prozent geeignet. Wer mit Bio-Heizöl heizen möchte, kann also bereits beim Kauf einer neuen Anlage das richtige Gerät für den gewünschten Brennstoff auswählen. Ratsam ist es dann, eine Heizung zu wählen, die sich für möglichst hohe biogene Anteile im Brennstoff eignet, da auch das Bio-Heizöl stetig weiterentwickelt wird und deutlich höhere Bio-Anteile technisch möglich werden.

Gut zu wissen

Auch Blockheizkraftwerke (BKHW) können mit Bio-Heizöl betrieben werden!



Kosten von Bio-Heizöl

Die Kosten für gewöhnliches Heizöl variieren täglich. Geopolitische Entwicklungen, Naturkatastrophen und auch Börsenspekulationen haben einen enormen Einfluss auf die Preisentwicklung des Brennstoffs. Zudem gibt es auch regionale Unterschiede beim Heizölpreis. Dementsprechend ist der Zeitpunkt der Bestellung entscheidend für den Preis. Während im Frühjahr und im Sommer die Preise meist niedriger sind, steigen sie im Herbst und Winter aufgrund der hohen Nachfrage.

Bio-Heizöl ist teurer als gewöhnliches, extraleichtes Heizöl. In der Regel liegt der Preis 5 bis 15 Prozent höher als der für normales schwefelarmes Heizöl. Bei einem jährlichen Heizölverbrauch, bei dem Kosten von ungefähr 2.000 Euro entstehen, ist also mit Mehrkosten von circa 300 Euro zu rechnen. Der Grund für die höheren Preise liegt in der niedrigen Nachfrage. Das liegt vermutlich daran, dass der biogene Anteil im Heizöl meist sehr gering ist. Bio-Heizöl mit Bio-Anteil über 5 Prozent ist bei vielen Händlern nicht erhältlich und damit für viele Nutzer auch nicht interessant. Daher gehen Experten davon aus, dass auch in den nächsten Jahren keine Veränderung am Preis zu erwarten ist.

 

Wo kann man Bio-Heizöl kaufen?

Grundsätzlich ist es bei so gut wie allen Heizöllieferanten möglich, Bio-Heizöl zu bestellen. Das Angebot in Deutschland ist jedoch begrenzt. Insbesondere Heizöle mit hohen Konzentrationen des biogenen Anteils sind nicht bei allen Händlern verfügbar. Selbst B10 ist nicht bei allen Anbietern erhältlich. Das wirkt sich natürlich auch auf den Preis aus.

Gut zu wissen

Fachbetriebe können bei der Suche nach einem Lieferanten für Bio-Heizöl meist behilflich sein.

 



Welche Vorteile bietet Bio-Heizöl?

Durch den biogenen Anteil im Bio-Heizöl bietet der Brennstoff einige Vorteile, die Nicht-Bio-Heizöle nicht aufweisen:

  • Geringerer Verbrauch fossiler Brennstoffe
    Mit dem Bio-Anteil im Heizöl sinkt der Anteil des fossilen Brennstoffs abhängig von der Zusammensetzung deutlich. Dadurch wird der Verbrauch von Erdöl geringer. So kann eine nicht erneuerbare natürliche Ressource geschont werden.

  • Verringerte Abhängigkeit
    Durch die Zusammensetzung von Erdöl und FAME ist der Preis des Bio-Heizöls zu einem deutlich geringeren Anteil abhängig vom Einfluss der Erdölförderländer. Sinkende Ölvorräte, geopolitische Entwicklungen und Börsenspekulationen nehmen permanent Einfluss auf die Preisentwicklungen des Heizöls. Je höher der Bio-Anteil im Heizöl, desto geringer ist auch die Abhängigkeit von äußeren Einflüssen.

  • Reduzierte Treibhausgas-Emissionen
    Der regenerative Anteil im Bio-Heizöl sorgt für einen geringeren Anteil des fossilen Erdöls im Brennstoff. Das wirkt sich positiv auf die CO2-Emissionen aus, die bei der Verbrennung, aber auch im Rahmen der Produktionsprozesse erzeugt werden.

Welche Nachteile hat Bio-Heizöl?

Neben einigen Vorteilen gehen mit Bio-Heizöl auch einige Nachteile einher, die wir hier für Sie zusammenfassen:

  • Höhere Heizkosten
    Bio-Heizöl ist teurer als herkömmliches Heizöl. Obwohl sich der Verbrauch durch die Nutzung von Bio-Heizöl nicht verändert, steigen die Heizkosten also durch die Nutzung von Bio-Heizöl.

  • Nicht flächendeckend verfügbar
    Insbesondere Bio-Heizöl mit einem besonders hohen biogenen Anteil ist meist nicht flächendeckend erhältlich. Obwohl die Technik durchaus in der Lage ist, diese Mischverhältnisse herzustellen, ist Bio-Heizöl mit hohem biogenen Anteil nur begrenzt verfügbar.

  • Weiterhin Nutzung fossiler Brennstoffe
    Obwohl Bio-Heizöl zu einem gewisser Anteil aus regenerativen Brennstoffen besteht, basiert der Großteil dennoch auf fossilem Erdöl. Daher resultieren auch aus der Verbrennung des Bio-Heizöls CO2-Emissionen.

Bio-Heizöl: Fazit

Bio-Heizöl besteht zu unterschiedlichen Anteilen aus fossilem Heizöl und regenerativen Brennstoffen. Abhängig vom Produkt liegt der biogene Anteil zwischen 3 und 10 Prozent. Obwohl technisch bereits ein höherer Bio-Anteil möglich ist, sind diese Bio-Heizöle mit hohem regenerativem Anteil flächendeckend meist nicht verfügbar. Darüber hinaus ist für die Nutzung von Heizöl mit einem sehr hohen biogenen Anteil häufig auch eine entsprechende Heizungsanlage notwendig. Dennoch ist schwefelarmes Bio-Heizöl eine gute Alternative für alle, die den Verbrauch fossiler Brennstoffe senken wollen. Die sehr guten Verbrennungswerte und die reduzierten Treibhausgas-Emissionen erlauben es Besitzern einer Ölheizung, effizient zu heizen und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck ein wenig zu verbessern. Allerdings besteht auch Bio-Heizöl zum größten Teil aus fossilem Erdöl. Daher ist der positive ökologische Effekt leider gering.

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