Was ist der Heizwert von Öl?

Nicht allein die vielen Vorteile wie die Lagerung und Beschickung sorgen für die steigende Attraktivität von modernen Heizungsanlagen, sondern auch der hohe Energiegehalt von Heizöl hat daran einen Anteil. Neben Erdgas verfügt Heizöl über den höchsten Heizwert und demnach über den höchsten Brennwert. Unter dem Heizwert versteht man die Wärmeenergie, welche sich pro Kilogramm von einem Stoff gewinnen lässt. Dies beinhaltet jedoch nicht die Energie, die infolge des kondensierten Wasserdampfes aus den Abgasen entsteht. Der Heizwert bezeichnet demnach nicht die gesamte Energie, die durch einen Brennstoff freigesetzt wird, sondern nur die Verbrennungsenergie. Um den vollständigen freigesetzten Wert an Energie zu bestimmen, gibt es den Brennwert. Synonyme für den Heizwert sind Energiegehalt oder Energiewert.

 

Was ist der Brennwert?

Der Brennwert bezeichnet die Wärmeenergie, die bei der Verbrennung und der Kondensation des Wasserdampfes aus den Abgasen freigesetzt wird. Er stellt folglich den Heizwert plus die gewonnene Energie aus den kondensierten Abgasen dar. Demnach misst er die thermische Energie, die eine bestimmte Menge eines Brennstoffes insgesamt enthält. Da der Brennwert, abgekürzt mit Hs, die durch Abgase gewonnene Energie mit einbezieht, ist der Wert grundsätzlich höher als der Energiegehalt (Hi). Die Differenz zwischen den beiden Werten beträgt durchschnittlich 6,5 Prozent. Der Energiegehalt und der Brennwert werden deshalb auch als unterer und oberer Heizwert bezeichnet. Da moderne Brennwert-Heizungen nur mit der Brennwert-Technik arbeiten, wurde der Energiegehalt in der Fachterminologie weitestgehend von dem Begriff des Brennwerts abgelöst.

 

 

Wie berechnet man den Energiegehalt von Heizöl?

Der Heizwert ist ein direkter Hinweis auf die für die Dampferzeugung verfügbare Energie und wahrscheinlich der wichtigste Parameter für die Bestimmung des kommerziellen Nutzens von Brennstoffen. Wer wissen möchte, wie viel Energie durch Heizöl bereitgestellt wird, der sollte den Heizwert von Heizöl berechnen. Dadurch ist es möglich herauszufinden, wie viel Heizenergie für das Eigenheim benötigt wird. Dies funktioniert wie folgt: Zunächst muss ermittelt werden, wie viele Kilowattstunden an Energie pro Jahr und pro Quadratmeter für die Erzeugung der Raumwärme von einer Heizanlage verbraucht werden. Dabei kommt es ebenfalls auf die Dämmung eines Hauses an. Ein Haus mit einer guten Dämmung könnte mit 15 Kilowattstunden pro Jahr auskommen. Bei einer Fläche von beispielsweise 100 Quadratmetern wären dies demnach 1500 Kilowattstunden an Energieverbrauch, die für das Haus jährlich benötigt werden. Wie viel Energie ein Liter Heizöl in der Theorie erzeugt, ist grundsätzlich bekannt: Ein Liter Heizöl verfügt über einen theoretischen Energiegehalt von 10,08 kWh. Grundsätzlich wird meist die Faustformel verwendet: 1 Liter Heizöl entsprechen 10 kWh an Energie. Demnach müsste man für das Haus in unserem Beispiel 150 Liter Heizöl verwenden, um es das ganze Jahr über warmzuhalten. 

 

Vergleiche mit anderen Brennstoffen

Unterschiedliche Brennstoffe verfügen über verschiedene Heizwerte. Dabei ist es gut zu wissen, welcher Brennstoff die meiste Energie liefert. Der Ölbrennwert von im Handel erhältlichen Schwerheizöl liegt bei 11,4 Kilowattstunden pro Liter. Der Heizwert von Holz hingegen beträgt gerade mal 4 bis 5 Kilowattstunden pro Kilo. Der Energiegehalt von Erdgas liegt bei 10,36 Kilowattstunden je Kilogramm. Die Brennwerte von unterschiedlichen Energieträgern listen wir Ihnen im Folgenden auf: 

  • Erdgas 10,4 kWh/kg
  • Erdöl 9,8 kWh/l
  • Koks 8,1 kWh/kg
  • Holzpellets 4,8 kWh/kg
  • Holzscheite 4,0 kWh/kg
  • Briketts 6,0 kWh/kg

Damit entsprechen ein Kilogramm Braunkohlebriketts etwa 6 Kilowattstunden Strom, 1,22 Kilogramm Holzpellets, 1,5 Kilogramm Brennholz, 0,91 Liter Flüssiggas, 0,60 Liter Heizöl oder 0,58 Kubikmeter Erdgas. Folglich sind Heizöl und Erdgas die besten Energieträger, da diese mit weniger Menge dennoch die gleiche Quantität an Energie erzeugen können. Grundsätzlich gilt zudem: Je mehr Wasser die Brennstoffe enthalten, desto mehr gehen der Heizwert und der Brennwert eines Energieträgers auseinander. In Bezug auf flüssiges Gas beträgt der Anteil der Kondensationswärme des Wasserdampfes, welcher bei der Verbrennung erzeugt wird, circa 8 bis 9 Prozent. Insofern ist der Energiegehalt des Flüssiggases um 8 bis 9 Prozent niedriger als der Brennwert.

Für die Gewinnung der zusätzlichen Energie aus den Abgasen ist es notwendig, dass diese auf den Taupunkt abgekühlt werden. Da flüssige Substanzen einfacher zu regulieren sind als feste, sind Brennstoffe wie Heizöl solchen wie Holz weit überlegen, denn das Öl kann problemlos in den Wärmetauscher fließen. Dort wird die Restwärme im Rücklauf entzogen und die gewonnene Energie in den Heizkreislauf eingeführt. Diese sogenannte sekundäre Ausbeutung, bei der zusätzliche Energie durch die kondensierten Abgase erzeugt wird, sorgt für den hohen Brennwert von Heizöl und ist deshalb eine unschlagbare Heizmethode. 

 

Moderne Heizungsanlagen für hohen Energiegehalt

Der Heizwert, also der Energiegehalt von Heizöl, wird meist theoretisch angegeben. Dies liegt daran, dass das Heizöl in der Heizanlage nie zu hundert Prozent genutzt wird. Je nach Heizanlage kann die Wärmeausnutzung sogar nur bei sechzig Prozent liegen. Dies beinhaltet, dass 100 Prozent der verfügbaren Energie in die Heizung gesteckt, aber weniger als 60 Prozent tatsächlich genutzt werden. Der Grund dafür ist, dass vielerorts im Heizsystem Energie verloren geht. Vom Kessel aus wird beispielsweise ein Teil der Wärme an den Raum abgegeben, vom Kessel in den Heizkörper ebenfalls und ein Teil der Wärme entweicht zudem aus dem Schornstein.

Auch wenn alle einzelnen Teile die Wärme des Brennstoffes zu 90 Prozent nutzen, entstehen zusammengerechnet einige Wärmeverluste. Moderne Brennwertheizungen hingegen nutzen die Energie aus den Brennstoffen wesentlich besser. Diese schaffen eine Wärmeauslastung, die laut manchen Herstellern insgesamt 90 Prozent beträgt, während Verbraucherschutzorganisationen eher von 60 bis 80 Prozent reden. Insgesamt ist der Energiegehalt bei modernen Heizanlagen mit Brennwerttechnik aber wesentlich höher als bei anderen Modellen auf dem Markt. Für private Verbraucher gibt es drei aufbereitete Heizölvarianten, die von der Ölwirtschaft angeboten werden und sich für die Nutzung einer Heizanlage mit Brennwerttechnik anbieten: 

 

  • Schwefelarmes Heizöl
  • Standardheizöl
  • Bioheizöl

Bei schweren und extraschweren Heizölen erhöht sich die Dichte, wodurch ein höherer Energiegehalt der Heizöle entsteht, erfahrungsgemäß bis zu 11,8 kWh/l. Um deren Eigenschaften positiv zu beeinflussen, können Heizölen Additive zugesetzt werden. Diese verändern nicht den Energiegehalt des Öls, tragen aber zu einer langfristig optimierten Ausbeutung der Heizwerte bei. Additive, die sich besonders stark auf den Gesamtverbrauch auswirken, sind Stabilisatoren sowie Verbrennungs- und Fließverbesserer. Diese sorgen dafür, dass das Öl rein bleibt und somit bestmöglich ausgebeutet werden kann, wodurch der Energiegehalt des Heizöls und die Wärmenutzung der Heizanlage dauerhaft verbessert werden.

Wer Strom sparen will, sollte demnach eine moderne Heizanlage mit Brennwertkessel nutzen, denn ein Öl-Brennwertkessel kann den gesamten Brennwert nutzen, also 42,5 MJ/kg, während ein herkömmlicher Heizkessel lediglich 39,5 MJ/kg verwertet. Umgerechnet sind dies in der Differenz 7,1 Prozent, die der Brennwertkessel mehr leistet. Der bessere Brennwert der Anlage beweist die optimierte Energiebilanz und zeigt, dass Verbraucher durch die Effizienz der Anlage weniger zahlen müssen.

Bei der Suche nach der richtigen Heizung sind Ihnen unsere Fachbetriebe in Ihrer Nähe gern behilflich. Wir beraten Sie bei der großen Auswahl, die zur Verfügung steht, und suchen mit Ihnen eine Heizanlage und einen Brennstoff aus, der durch Effizienz und Qualität besticht – damit Ihr Heim ganzjährig schön warm ist und Sie dennoch kostengünstig heizen.

 

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