Gas sparen im Alltag: Praktische Tipps für jeden Haushalt

Neben den finanziellen Gründen ist die Reduzierung des Gasverbrauchs auch aus ökologischer Sicht essenziell. Erdgas ist ein fossiler Brennstoff, dessen Förderung, Transport und Verbrennung erhebliche Mengen CO2 freisetzt. Zwar gilt Gas im Vergleich zu Kohle oder Öl als umweltschonender, doch es bleibt eine endliche Ressource mit negativen Auswirkungen auf das Klima. Kleine Anpassungen im Alltag können hier Großes bewirken: Weniger Gasverbrauch bedeutet weniger Treibhausgase und einen Schritt hin zu einer nachhaltigeren Lebensweise. Jeder eingesparte Kubikmeter Gas ist ein Beitrag zum Klimaschutz – ein Ziel, das wir alle erreichen können, indem wir bewusster mit Energie umgehen.

Effizientes Heizen im Alltag

Der größte Anteil des Gasverbrauchs in Haushalten entfällt auf das Heizen. Umso wichtiger ist es, hier anzusetzen und durch einfache Anpassungen Energie und Kosten zu sparen.

Optimale Raumtemperatur einstellen
Die Raumtemperatur ist ein entscheidender Faktor für den Energieverbrauch. Viele Menschen heizen ihre Wohnräume übermäßig, ohne sich der Konsequenzen bewusst zu sein. Experten empfehlen eine Temperatur von 19 bis 21 °C für Wohnräume und etwa 17 °C für Schlafzimmer. Jedes Grad über diesen Werten erhöht den Energieverbrauch um etwa 6 Prozent.

Die Absenkung der Temperatur kann auf verschiedene Weise umgesetzt werden: Tagsüber sollten Sie die empfohlenen Werte einhalten und nachts oder bei Abwesenheit die Temperatur weiter senken. Moderne Thermostate (dazu später mehr) erleichtern diese Anpassungen erheblich.

Richtiges Lüften statt Energie verschwenden
Ein häufiger Fehler ist das dauerhafte Kippen von Fenstern, das nicht nur Energie verschwendet, sondern auch Schimmelbildung fördern kann. Stoßlüften ist hier die bessere Alternative. Öffnen Sie die Fenster mehrmals täglich für etwa fünf bis zehn Minuten weit, damit ein effektiver Luftaustausch stattfinden kann.

Während des Lüftens sollten Sie die Heizkörper herunterdrehen, um unnötige Wärmeverluste zu vermeiden. Diese einfache Maßnahme sorgt dafür, dass die Raumwärme effizient genutzt wird und keine Energie durch unnötiges Nachheizen verloren geht.

Warmwasser effizient nutzen

Auch beim Warmwasserverbrauch bietet sich ein erhebliches Einsparpotenzial. Warmwasser macht etwa 15 Prozent des Energieverbrauchs in einem Haushalt aus. Hier können Sie mit einfachen Maßnahmen Gas sparen, ohne auf Komfort verzichten zu müssen.

Reduzierung der Wassertemperatur
Die Warmwassertemperatur ist oft höher eingestellt, als es notwendig wäre. Eine Reduktion auf 55 bis 60 °C ist vollkommen ausreichend, um Hygieneanforderungen zu erfüllen und gleichzeitig Energie zu sparen.

Überhitztes Wasser führt nicht nur zu höheren Kosten, sondern auch zu einem erhöhten Verschleiß der Warmwasseranlage. Durch die Anpassung der Temperatureinstellungen lässt sich der Gasverbrauch deutlich senken – und dies ohne zusätzliche Investitionen.

Sparsamer Umgang mit Warmwasser im Alltag
Der tägliche Wasserverbrauch kann durch kleine Änderungen erheblich reduziert werden. Ein Bad verbraucht etwa drei- bis viermal so viel Wasser wie eine Dusche. Entscheiden Sie sich daher häufiger für eine kurze Dusche, um Energie und Wasser zu sparen.

Zusätzlich können Sparduschköpfe helfen, den Wasserverbrauch zu reduzieren, ohne dass der Komfort darunter leidet. Diese Duschköpfe mischen Luft ins Wasser, sodass der Wasserfluss gleichmäßig bleibt, jedoch weniger Wasser verbraucht wird.


Heizkörper richtig anwenden

Die richtige Nutzung der Heizkörper hat einen großen Einfluss auf die Heizleistung und den Gasverbrauch. Hierbei handelt es sich um Maßnahmen, die leicht umzusetzen sind und dennoch eine hohe Wirkung entfalten.

Regelmäßiges Entlüften der Heizkörper
Wenn Heizkörper gluckern oder nicht vollständig warm werden, deutet dies auf Luft im System hin. Diese Luft verhindert eine effiziente Wärmeabgabe und erhöht den Gasverbrauch. Indem Sie die Heizkörper regelmäßig entlüften, stellen Sie sicher, dass sie optimal arbeiten.

Ein Entlüftungsschlüssel, den Sie in jedem Baumarkt erhalten, genügt, um diese Aufgabe selbst zu erledigen. Sollten die Probleme bestehen bleiben, kann es sinnvoll sein, einen Fachmann zu Rate zu ziehen, da möglicherweise die gesamte Heizungsanlage überprüft werden muss.

Heizkörper freihalten
Oft sind Heizkörper durch Möbel, Vorhänge oder andere Gegenstände verdeckt. Dies verhindert die ungehinderte Zirkulation der warmen Luft im Raum. Um die Effizienz zu maximieren, sollten Heizkörper stets frei zugänglich sein.

Eine weitere Möglichkeit, die Wärmeverteilung zu verbessern, ist die Anbringung von Reflektionsfolien hinter den Heizkörpern. Diese lenken die Wärme in den Raum und verhindern, dass sie durch die Wände entweicht.

Moderne Heiztechnik einsetzen

Die technischen Möglichkeiten zur Heizungsoptimierung haben sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Moderne Geräte und Steuerungssysteme bieten enorme Einsparpotenziale und machen das Heizen komfortabler.

Programmierbare Thermostate installieren
Programmierbare Thermostate sind eine der effektivsten Maßnahmen, um den Gasverbrauch zu senken. Sie ermöglichen es, die Heizzeiten genau an den Tagesablauf anzupassen. Beispielsweise kann die Heizung automatisch heruntergefahren werden, wenn Sie das Haus verlassen, und vor Ihrer Rückkehr wieder hochfahren.

Darüber hinaus gibt es smarte Thermostate, die sich per App steuern lassen. Diese bieten zusätzliche Flexibilität und erleichtern die Optimierung des Heizverhaltens.

Regelmäßige Wartung der Heizungsanlage
Eine schlecht gewartete Heizungsanlage verbraucht oft mehr Gas als notwendig. Lassen Sie Ihre Heizung daher regelmäßig von einem Fachmann überprüfen und warten. Dabei können beispielsweise veraltete Komponenten ausgetauscht oder der Brenner optimiert werden.

Durch eine professionelle Reinigung und Einstellung der Heizungsanlage können Sie den Gasverbrauch um bis zu 10 Prozent senken – eine Investition, die sich schnell amortisiert.

Energiesparende Haushaltsgeräte verwenden

Auch der Einsatz moderner und effizienter Haushaltsgeräte kann dazu beitragen, den Gasverbrauch zu reduzieren. Hier lohnt sich der Blick auf die Energieeffizienzklassen (die nicht nur hinsichtlich des Stromverbrauchs zur Einteilung von Geräten angewendet werden) und die richtige Nutzung der Geräte.

Effiziente Geräte anschaffen
Beim Kauf energieeffizienter Geräte sollten Sie auf die neue EU-Effizienzskala (A bis G) achten und Geräte der Klasse A oder B bevorzugen, da diese besonders energieeffizient sind und deutlich weniger Gas verbrauchen als ältere Modelle.

Obwohl solche Geräte in der Anschaffung teurer sein können, amortisieren sich die Investitionen durch die Einsparungen bei den Energiekosten oft innerhalb weniger Jahre.

Optimale Nutzung der Geräte
Neben der Wahl effizienter Geräte spielt auch deren richtige Nutzung eine entscheidende Rolle. Kochen Sie beispielsweise stets mit einem Deckel auf dem Topf, um Energieverluste zu minimieren.

Auch das Vorwärmen des Backofens ist in den meisten Fällen überflüssig und führt lediglich zu einem unnötigen Gasverbrauch. Mit diesen einfachen Änderungen können Sie bereits im Alltag einen Beitrag zur Energieeinsparung leisten.

Fazit

Gas zu sparen ist keine komplizierte Aufgabe, sondern eine Frage der richtigen Gewohnheiten und Technik. Die hier vorgestellten Maßnahmen – von der optimalen Raumtemperatur über den sparsamen Umgang mit Warmwasser bis hin zum Einsatz moderner Geräte – zeigen, dass jeder seinen Teil beitragen kann.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Geringere Energiekosten entlasten das Haushaltsbudget, und der bewusste Umgang mit fossilen Brennstoffen leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Indem Sie noch heute beginnen, Gas im Alltag zu sparen, investieren Sie ab sofort in eine nachhaltigere und wirtschaftlichere Zukunft.

Nutzen Sie unsere Tipps, um Schritt für Schritt Ihre Energiebilanz zu verbessern – und machen Sie den entscheidenden Unterschied!

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