Ölheizung austauschen: Wann lohnt sich der Wechsel?
Die Ölheizung war lange Zeit eine beliebte Heizmethode in Deutschland. Allerdings ist sie mittlerweile nicht mehr zeitgemäß, was daran liegt, dass sie sehr energieintensiv ist und erhebliche Mengen an CO2 und anderen Schadstoffen ausstößt. Der Wechsel zu einer anderen Heizmethode kann daher eine lohnende Investition sein, insbesondere aus ökologischer und wirtschaftlicher Sicht. Moderne Heizsysteme, wie beispielsweise die Wärmepumpe, nutzen erneuerbare Energien und sind daher wesentlich umweltfreundlicher. Auch aus wirtschaftlicher Sicht kann ein Wechsel sinnvoll sein, da moderne Heizsysteme oft effizienter arbeiten und langfristig zu Kosteneinsparungen führen können. Zudem besteht eine Austauschpflicht für veraltete Modelle. Bis 2026 dürfen installierte Ölheizungen zwar weiter betrieben werden, aber durch den frühzeitigen Wechsel zu einem modernen und umweltfreundlicheren Heizsystem lässt sich in der Regel ein erheblicher Teil des CO2-Ausstoßes einsparen.
Deshalb kann sich der Austausch einer Ölheizung auszahlen
Da fossile Brennstoffe endlich sind, ist abzusehen, dass sich die Preise in Zukunft immer weiter erhöhen werden. Seit 2021 gibt es außerdem einen CO2-Aufschlag, der Erdöl stetig verteuert. Die Betriebskosten einer Ölheizung können aufgrund der Preisschwankungen auf dem Ölmarkt sehr unterschiedlich sein und sind somit schwer kalkulierbar. Der Preis für Heizöl unterliegt regelmäßigen Veränderungen, die abhängig sind von vielen verschiedenen Faktoren, und kann sich daher auch innerhalb kurzer Zeit stark erhöhen. Dies führt dann zu erheblichen Belastungen für den Geldbeutel von Hausbesitzern, insbesondere wenn der Verbrauch der Heizung hoch ist.
Hinzu kommt, dass alte Ölheizungen häufig ineffizient sind und dadurch eine Menge Energie verschwenden. Für besonders alte Ölheizungen gilt daher auch die Austauschpflicht. Diese schreibt gemäß den aktuellen Bestimmungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) aus dem Jahr 2023 vor, dass alle Ölheizungen, die älter als 30 Jahre sind, ausgetauscht werden müssen. Die Austauschpflicht bezieht alle Heizungsanlagen mit ein, welche vor dem Jahr 1993 in Betrieb genommen wurden. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit einem Heizölverbrauch von 17 Litern pro Quadratmeter und Jahr, inklusive Warmwasser, wird bei modernen Brennwertkesseln ein Wirkungsgrad von 98% erreicht. Im Vergleich zu älteren Heizungen ist der Ölbedarf um etwa 30% reduziert.
Zusätzlich dazu spielt auch der Nachhaltigkeitsaspekt eine entscheidende Rolle. Wenn man sich ausschließlich auf den Ausstoß des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid konzentriert, ist es bedauerlicherweise sehr schwer, eine Ölheizung zu schlagen. Pro Kilowattstunde Leistung stößt Heizöl ungefähr 280 Gramm CO2 aus. Im Vergleich dazu emittiert Steinkohle etwa 340 Gramm und Braunkohle sogar 360 Gramm. Am wenigsten CO2 erzeugt Erdgas mit nur etwa 200 Gramm. Beheizt man allerdings sein Haus mit Photovoltaik (in Verbindung mit einer Wärmepumpe) und/oder Solarthermie, wird im Grunde gar kein Ausstoß verursacht. Wenn Sie Ihre veraltete Ölheizung gegen ein umweltfreundlicheres Heizsystem austauschen, können Sie eine staatliche Förderprämie erhalten, die Ihnen bei der Finanzierung hilft.
Alternativen zur Ölheizung
Da die Heizkosten zukünftig ansteigen werden, scheint gerade jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein, die alte Ölheizung durch einen energiesparenden und günstigen Wärmeerzeuger zu ersetzen. Ein einfacher Austausch gegen eine neuere Heizungsanlage macht aber nicht für jeden Verbraucher Sinn, denn ab 2024 muss eine neue Heizung mindestens 65% erneuerbare Energien nutzen.
Es gibt viele geeignete Alternativen zur Ölheizung, beispielsweise die Wärmepumpe. Wärmepumpen sind ein vielversprechendes Heizungsmodell der Zukunft, das vom Staat besonders gefördert wird. Sie nutzen Umgebungswärme aus Luft, Boden oder Grundwasser und wandeln diese in effiziente Heizenergie um. Darüber hinaus können Wärmepumpen im Sommer sogar zur Kühlung genutzt werden und sind auch als Hybridheizung in Kombination mit einer Solarthermie geeignet. Obwohl die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe höher sind als die einer Gasheizung, erweist sie sich langfristig als energieeffizienter und verursacht geringere Betriebskosten. Zudem wird ihr Erwerb finanziell gefördert. Bei einer Gas-Hybridheizung mit Wärmepumpe wird jedoch lediglich ein Viertel der Förderung auf die Wärmepumpe angerechnet. Es ist zudem wichtig zu beachten, dass die Effizienz einer Wärmepumpe auch stark von den örtlichen Gegebenheiten abhängt. Eine gut gedämmte Immobilie ist hierbei essenziell. Wärmepumpen werden am besten mit Fußboden- oder Wandheizungen oder ausreichend großen Flächenheizkörpern kombiniert.
Die Verwendung einer Pellet-Heizung ist sowohl für Alt- als auch für Neubauten eine gute Option. Unter anderem ist es deshalb besonders vorteilhaft, eine Holzpellet-Heizung als Ersatz für eine Ölheizung zu verwenden, weil der Raum, in dem zuvor der Öltank stand, als Pellet-Lager genutzt werden kann. Ein weiterer Vorteil ist die staatliche Förderung einer Pellet-Heizung, da sie mit einem nachwachsenden Rohstoff betrieben wird, eine sparsame Brennwerttechnik hat und daher zukunftssicher ist. In den letzten zehn Jahren lag der Pellets-Preis im Durchschnitt rund 30% unter dem Heizölpreis. Allerdings hat sich der Preisvorteil Anfang des Jahres 2023 laut dem Deutschen Pelletinstitut auf nur noch knapp 13% gegenüber dem Heizöl weiter angeglichen. Im Vergleich zu Erdgas beträgt der Preisunterschied jedoch immer noch deutliche 50%, weshalb sich der Umstieg auf eine Pellet-Heizung mit optimaler Brennwerttechnik durchaus lohnen könnte.
Auch Gasheizungen bilden eine mögliche Alternative. Sie sind wie Ölheizungen zuverlässig und wetterunabhängig in der Bereitstellung der benötigten Energie. Im Vergleich zu Wärmepumpen oder Holzpellet-Anlagen sind diese Wärmeerzeuger auch günstiger in der Anschaffung. Wenn ein Gasanschluss vorhanden ist, könnte es verlockend sein, auf einen neuen Gas-Brennwertkessel zu setzen. Allerdings ist die Gasheizung mit ihrem fossilen Brennstoff Erdgas genauso wenig ein Zukunftsmodell wie die Ölheizung. Künftig sind nur noch Gasheizungen erlaubt, die nachweislich erneuerbare Gase nutzen, wie zum Beispiel mindestens 65% Biomethan, biogenes Flüssiggas oder Wasserstoff. Allerdings sind diese Optionen begrenzt. Zusätzlich werden die Kosten für Erdgas aufgrund der CO2-Bepreisung in den kommenden Jahren stetig steigen. Angesichts dieser Faktoren ist die Gasheizung nicht für alle Hausbesitzer empfehlenswert. Wir raten dazu, alternative Heizungssysteme in Betracht zu ziehen, die erneuerbare Energien effizient nutzen, um sowohl den schädlichen Umweltauswirkungen als auch den steigenden Kosten entgegenzuwirken.
Diese Parameter können den Wechsel beeinflussen
Der Austausch der Heizung ist eine bedeutende Investition, die sich über viele Jahre bewähren sollte. Die Entscheidung, die Heizung zu wechseln, ist davon abhängig, wie alt Ihre aktuelle Heizung ist. Beeinflusst wird der Wechsel aber auch von anderen Faktoren. Jedes Gebäude hat spezifische Anforderungen an die Heiztechnik, weshalb nicht jede Anlage gleichermaßen geeignet ist. Eine gut auf das Gebäude abgestimmte Anlage ist die Voraussetzung für einen niedrigen Energieverbrauch und günstige Schadstoffwerte. Ein gut gedämmtes Haus benötigt beispielsweise nur wenig Heizleistung. Bevor Sie mit der Planung von Sanierungs- oder Modernisierungsmaßnahmen beginnen, sollten Sie sich von einem unabhängigen Energieberater ausführlich und individuell über aktuelle Vorschriften, Techniken, Kosten und Förderungen für Ihre neue Heizung beraten lassen, denn nicht jede Alternative zur Ölheizung ist auch für jeden Wohnort geeignet.
Auch die aufkommenden Kosten können einen Einfluss auf den Wechsel der Ölheizung nehmen. Je nachdem, für welche Alternative Sie sich entscheiden, können hohe Kosten anfallen. Allerdings wird eine Austauschprämie gewährt, um den Wechsel von alten Ölheizungen zu neuen, effizienteren und umweltfreundlicheren Anlagen zu erleichtern. Wer seine Ölheizung durch eine Anlage ersetzt, die ausschließlich erneuerbare Energien nutzt, wie zum Beispiel eine Wärmepumpe oder eine Biomasse-Anlage, kann einen Zuschuss erhalten, der 45% der Investitionskosten entspricht. Für Gas-Hybridheizungen, die einen erneuerbaren Anteil von mindestens 25% aufweisen, zum Beispiel durch die Integration von Solarthermie, wird ein Investitionszuschuss von 40% gewährt.
Fazit: Darum lohnt sich der Wechsel
Neben der Austauschpflicht gibt es noch viele andere Gründe, weshalb sich der Wechsel von einer Ölheizung zu einem anderen Heizungssystem für Sie lohnen könnte. Dazu gehört vor allem das Verringern des ökologischen Fußabdrucks, denn Ölheizungen haben einen hohen CO2-Ausstoß, der zum Klimawandel beiträgt. Hinzu kommt, dass der Preis für Heizöl in den letzten Jahren gestiegen und weiter starken Schwankungen ausgesetzt ist. Zudem kann die Abhängigkeit von Ölimporten zu Unsicherheiten führen, insbesondere in Zeiten politischer Konflikte oder Versorgungsengpässen.
Andere Heizungssysteme wie Erdgas, Fernwärme oder erneuerbare Energien sind oft lokal verfügbar, was besser für die Umwelt ist und eine stabilere Versorgung verspricht. Durch eine Investition in ein neues Heizsystem wie Wärmepumpe oder Pellet-Ofen können Sie langfristig Einsparungen bei den Betriebskosten und eine verbesserte Energieeffizienz erreichen. Viele Regierungen und Energieunternehmen bieten finanzielle Anreize sowie Förderprogramme für den Wechsel zu erneuerbaren Energien an. Durch den Umstieg auf alternative Heizungssysteme können Sie als Verbraucher von diesen Unterstützungen profitieren.
Wenn Sie mehr zum Wechsel einer Ölheizung erfahren möchten oder Fragen hierzu haben, können Sie sich jederzeit per Live-Chat, E-Mail oder telefonisch an die kompetenten Experten von EMOVA wenden.