Die Heizölpreise zeigen sich auch in der 14. Kalenderwoche von einer klar fallenden Tendenz geprägt. Nach zunächst moderaten Schwankungen kam es ab Mittwoch zu einem deutlichen Kursrückgang, der den Heizölpreis in US-Dollar zur Wochenmitte auf ein neues Jahrestief führte. Zwar konnten sich die Preise am Donnerstag leicht stabilisieren – insgesamt ergibt sich aber ein spürbares Minus zur Vorwoche. Für Verbraucher bedeutet das aktuell ein attraktiveres Preisniveau.
Ausschlaggebend für die sinkenden Notierungen sind vor allem neue wirtschaftspolitische Ankündigungen aus den USA. US-Präsident Donald Trump verschärfte seine Zollpolitik erheblich und kündigte nicht nur einen pauschalen Einfuhrzoll von 10 Prozent auf sämtliche US-Importe an, sondern auch zusätzliche Abgaben zwischen 20 und 50 Prozent gegenüber ausgewählten Handelspartnern – darunter auch die Europäische Union und China. In der Folge wuchs an den Märkten die Sorge vor einem umfassenden Handelskonflikt, der die Weltwirtschaft empfindlich treffen könnte. Der Ölmarkt reagierte prompt mit fallenden Kursen.
Die europäische Nordseesorte Brent notiert am Freitagmorgen bei 69,38 US-Dollar je Barrel – rund 1,60 USD weniger als vor einer Woche. Der Preisverlauf zeigt sich damit deutlich rückläufig, trotz kurzzeitiger Stabilisierung am Donnerstag. Auch das US-amerikanische Pendant West Texas Intermediate (WTI) verliert an Boden und steht aktuell bei 66,13 US-Dollar je Fass – der tiefste Stand seit Mitte Februar.
Gasöl folgt dieser Entwicklung und wird derzeit zu einem Preis von 635,50 US-Dollar pro Tonne gehandelt – das sind rund 34 Dollar weniger als am Freitag der Vorwoche und gut 50 Dollar unter dem Wochenhoch vom Dienstag. Der Euro zeigt sich hingegen stabil und wird derzeit zu einem Kurs von 1,1099 USD gehandelt.
(Börsenwerte vom 04.04.2025, 09:11 Uhr)
Zunächst sorgte Anfang der Woche die Entscheidung der OPEC+ für neue Marktimpulse: Das internationale Förderbündnis teilte mit, die tägliche Produktionsmenge ab Mai um insgesamt 411.000 Barrel zu erhöhen. Damit liegt die tatsächliche Anpassung deutlich über der bisherigen Zielmarke von 122.000 Barrel. Marktbeobachter sehen diesen Schritt als Reaktion auf die mehrfachen Quotenüberschreitungen einzelner Mitgliedsstaaten. Mit der Erhöhung soll offenbar ein Gleichgewicht zwischen Angebotsmenge und Förderdisziplin geschaffen werden. Für den Markt bedeutet das jedoch kurzfristig ein zusätzliches Überangebot – mit entsprechendem Preisdruck.
Für zusätzliche Kursverluste sorgte die Konkretisierung der US-Zollpläne am Mittwochabend mitteleuropäischer Zeit. Nach Ankündigung weitreichender Handelsabgaben reagierten die Rohstoffbörsen erneut mit Abschlägen. Auch auf Seiten der globalen Nachfrage gab es zuletzt wenig Auftrieb: Während die Lagerbestände in den USA stabil bleiben, deuten neue Konjunkturdaten aus China auf eine abgeschwächte Rohstoffnachfrage hin. Hinzu kommt die Unsicherheit durch den sich anbahnenden transatlantischen Handelsstreit, der das Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung weltweit belastet – insbesondere im Industriesektor, einem der größten Ölverbraucher.
In Deutschland bleibt Heizöl am Freitagmorgen weiterhin günstig. Nach Angaben von Vergleichsportalen liegt der durchschnittliche Preis aktuell bei etwa 92,70 Euro pro 100 Liter, was einem Rückgang von etwa 2,47 Euro gegenüber der Vorwoche entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein deutlicher Rückgang, da die Preise zuletzt im September 2024 auf diesem Niveau lagen. Damit bewegt sich der Heizölpreis klar unter dem Durchschnitt der letzten Monate.
In Verbindung mit der typischen Nachfrageschwäche im Frühling ergibt sich somit eine günstige Gelegenheit, den Heizöltank zu füllen, bevor mögliche Marktreaktionen erneut für Bewegung bei den Preisen sorgen könnten.