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Volatile Ölnotierungen in KW 41: Heizölpreise steigen weiter

Geschrieben von Emova | 11.10.2024 09:43:55

Zu Beginn der aktuellen Handelswoche (KW 41) konnten sich die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten nicht für eine Richtung entscheiden. Am Freitag zogen sie zunächst weiter an, starteten aber aufgrund von Währungsverlusten leichter in die aktuelle Woche. Im Laufe des Montags konnten die Ölnotierungen dann wieder kräftig zulegen und überschritten zeitweise sogar die psychologisch wichtige 80-Dollar-Marke. Bis zum Mittwoch mussten die Notierungen ihre Gewinne jedoch wieder abgeben, so dass sich die Ölpreise insgesamt nur wenig veränderten. 

Ab Donnerstag überwogen dann die bullischen Meldungen und die Preise zogen wieder an. Auslöser waren vor allem die gestiegene Ölnachfrage in den USA und die erneute Ankündigung eines israelischen Angriffs auf wichtige Ziele im Iran. Insgesamt hielt sich der Aufwärtsdruck am Ölmarkt in dieser Woche jedoch in Grenzen. Dies spiegelt sich auch in der Entwicklung der Heizölpreise in Deutschland wider, die im Vergleich zur Vorwoche im Bundesdurchschnitt um rund einen Cent pro Liter gestiegen sind.

Börsenwerte

Trotz ausgeprägtem Auf und Ab zu Wochenbeginn entwickeln sich die Rohölpreise an den Rohstoffmärkten im Wochenvergleich insgesamt leicht nach oben. Die europäische Nordseesorte Brent notiert heute Morgen bei 78,57 USD pro Barrel und damit gut 0,6 Dollar höher als am vergangenen Freitag. Das US-amerikanische Pendant West Texas Intermediate (WTI) verteuert sich um gut einen Dollar und notiert heute Morgen bei 75,03 USD. 

Im Vergleich zum vergangenen Freitag hat der Gasölpreis hingegen etwas nachgegeben. Kostete die Tonne vor einer Woche noch 707,50 Dollar, so sind es heute nur noch 701,75 Dollar. Der Euro hat in dieser Woche nach der Veröffentlichung der US-Inflationsdaten für September etwas an Wert verloren. Gegenüber dem US-Dollar notiert er heute Morgen bei 1,0933 USD.
(Börsenwerte vom 11.10.2024, 09:36 Uhr)

Hintergründe

Insgesamt überwiegen auch in dieser Woche die bullischen Faktoren am Ölmarkt. Insbesondere die Befürchtung, dass Israel bei seinem angekündigten Vergeltungsschlag Ölanlagen im Iran ins Visier nehmen könnte, treibt die Ölnotierungen nach oben. Die iranische Ölproduktion ist ein wichtiger Wirtschaftszweig des Landes. Ein kriegsbedingter Ausfall der Förderanlagen könnte nicht nur den Iran, sondern auch die weltweite Ölversorgung empfindlich treffen. 

Auch der Hurrikan Milton, der am Donnerstagmorgen in Florida auf Land traf, wirkte sich preistreibend auf die Ölpreise aus. Zwar gab es keine größeren Schäden an den Ölanlagen in der Region, doch führten Evakuierungen zu Lieferausfällen und einer stark gestiegenen Ölnachfrage. In den Gebieten entlang der Golfküste waren in Vorbereitung auf den Hurrikan viele Tankstellen ohne Benzin, da die Bevölkerung aufgefordert wurde, besonders stark betroffene Gebiete zu verlassen. Der starke Anstieg der Nachfrage und die Angst vor Versorgungsunterbrechungen trieben den Ölpreis entsprechend in die Höhe.

Begrenzt wurde der Aufwärtsdruck durch die geplante Produktionssteigerung der OPEC+-Staaten und die Wiederaufnahme der libyschen Ölförderung. In dieser Woche ist die Ölproduktion in Libyen erstmals wieder auf über eine Million Barrel pro Tag gestiegen, was das Ölangebot erhöht. Auch die dieswöchigen Lagerbestandsdaten des amerikanischen Department of Energy (DOE) sind eher preisdrückend zu werten. 

Insgesamt sind die Heizölpreise in Deutschland auch in dieser Woche weiter gestiegen. Die Aufschläge liegen heute Morgen regional zwischen 0,5 und 1,2 Cent pro Liter. Der bundesweite Durchschnittspreis liegt damit bei 102,1 Cent pro Liter Heizöl.