Die Rohölpreise klettern derzeit weiter nach oben. Im Laufe des gestrigen Tages konnten sie deutliche Gewinne verbuchen und sogar auf Tageshoch aus dem Handel gehen. Dafür sorgten unter anderem die Veröffentlichungen des API und der EIA. Auch heute starten die Rohölnotierungen fest in den Tag.
Zur Stunde notiert die europäische Nordseesorte Brent bei 82,42 Dollar pro Barrel. Damit bewegen sich die Preise merklich über der psychologisch wichtigen Marke von 80 Dollar. Auch das amerikanische Pendant West Texas Intermediate (WTI) startet mit 78,51 US-Dollar je Barrel fester in den Handelstag. Der Aufwärtstrend zeigt sich auch beim Gasöl: Aktuell liegt der Preis für eine Tonne bei 755,75 USD. Der Euro hat sich nach dem gestrigen tiefsten Stand seit Anfang Mai wieder etwas erholt. Er scheint aber immer noch vom Ausgang der Europawahlen belastet und notiert aktuell bei 1,0741 USD.
(Börsenwerte vom 12.06.2024, 09:12 Uhr)
Derzeit ist der Markt von der Erwartung steigender Preise geprägt. Die bullische Stimmung wird sowohl durch die Unsicherheit über die Förderpolitik der OPEC+ als auch durch die Prognosen des Investmenthauses Goldman Sachs gestützt. Aber auch der Analyst Adam Rich von Vaughan Nelson, einem auf US-Aktien spezialisierten Investmenthaus, prognostiziert einen Rückgang der Ölproduktion in den USA und sorgt damit ebenfalls für einen bullischen Effekt.
Darüber hinaus wirkte sich die Veröffentlichung mehrerer Monatsberichte eher preistreibend auf den Markt aus. Während der OPEC-Report aufgrund des geringen Neuigkeitswertes eher wenig Einfluss hatte, wurde im Bericht der Energy Information Administration (EIA) die Prognose für die weltweite Ölnachfrage nach oben korrigiert. Auch die gestern nach Handelsschluss vom American Petroleum Institute (API) veröffentlichten US-Ölbestandsdaten wirkten preistreibend. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass sowohl bei Rohöl als auch bei Benzin derzeit von einem deutlich stärkeren Rückgang ausgegangen wird. Der Markt wartet nun gespannt darauf, ob diese Prognose heute Nachmittag vom Department of Energy (DOE) bestätigt wird. Ebenso gespannt wird die Sitzung der US-Notenbank erwartet, die weitere Hinweise auf eine mögliche Leitzinssenkung geben könnte.
Angepasst an die allgemeine Marktlage setzen auch die Heizölpreise in Deutschland ihren Aufwärtstrend fort. Die Verteuerungen werden sich voraussichtlich zwischen einem halben und einem Cent pro Liter bewegen. Damit erreichen die Heizölpreise nach dem starken Preisrückgang der vergangenen Woche ein neues Monatshoch. Trotzdem bleibt der Preis für Verbraucher attraktiv, da er deutlich unter den Durchschnittswerten der letzten drei Jahre liegt und auch im Vergleich zu den ersten Monaten des Jahres immer noch „günstig“ ist.