Die Heizölpreise bleiben auch in der KW 51 weiter auf Richtungssuche. Nach einer sehr uneinheitlichen Verlaufswoche notieren die Futures heute zumindest ein wenig schwächer als letzten Freitag. Mit entscheidend waren in der ablaufenden Vorweihnachtswoche unter anderem die vom American Petroleum Institute (API) gemeldeten Bestandsrückgänge sowie die gestrige Entscheidung der US-Notenbank, den Leitzins lediglich um 0,25 Prozentpunkte zu senken.
Zum Ende des Jahres gibt es keine eindeutige Tendenz bei den Ölpreisen. Nachdem sie am gestrigen Donnerstag zunächst gestiegen waren, konnte die Richtung nach oben an den internationalen Warenterminmärkten im Tagesverlauf nicht gehalten werden. Und so beginnen die Notierungen auch am heutigen Freitag Morgen mit einem leichten Minus. Beim Heizölpreis in Deutschland hat sich im Wochenvergleich so gut wie nichts verändert.
Börsenwerte
Große Sprünge in die eine oder andere Richtung haben wir schlussendlich auch heute im Wochenvergleich nicht zu melden. Kostete die europäische Nordseesorte Brent am vergangenen Freitag noch 73,60 US-Dollar, liegt der Preis zur Stunde bei 72,45 USD. Auch bei der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) ist ein leichter Preisrückgang zu verzeichnen: Nach zuletzt 69,80 USD verbilligt sich der Realtimekurs auf aktuell 68,99 US-Dollar.
War beim Gasöl letzte Woche noch eine deutliche Preissteigerung zu beobachten, sinkt der Preis heute auf 674,75 USD – ein moderater Rückgang seit letzten Freitag. Weiterhin schwach bleibt der Euro, der derzeit zu einem Kurs von 1,0380 US-Dollar gehandelt wird und damit weitere Verluste hinnehmen muss. Gründe hierfür liegen sicherlich auch in der Ankündigung, dass die Fed die Zinsen im kommenden Jahr voraussichtlich nicht so stark senken wird, wie vor der gestrigen Sitzung der US-Notenbank noch erwartet worden war.
(Börsenwerte vom 20.12.2024, 09:14 Uhr)
Hintergründe
In der aktuellen Phase kann der Rohölpreis insgesamt nur als richtungslos bezeichnet werden. Zahlreiche Ursachen sind derzeit als Gründe hierfür auszumachen – auch wenn diese, wie so oft, nur auf Gerüchten basieren. Ein mögliches Absenken des Preisdeckels für russisches Öl durch die G7-Staaten sei hier nur als ein Beispiel genannt.
Neueste Arbeitsmarktdaten in den USA scheinen die momentane Haltung der Fed zu bestätigen, im kommenden Jahr beim Zinssenkungskurs einen Gang zurückschalten zu wollen. So ist das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal um 3,1 Prozent gestiegen – was auch für Analysten eine Überraschung war, da lediglich eine Steigerung um 2,8 Prozent erwartet wurde. Von Sinopec, dem größten chinesischen Betreiber von Ölraffinerien, kommt die Meldung, dass die Ölnachfrage in China ihren Höhepunkt spätestens im Jahr 2027 mit 800 Mio. Tonnen erreichen wird. Eine Nachricht, die die Ölnotierungen belastet. Nicht zuletzt durch die aufstrebende E-Mobilität in China sei die Nachfrage nach Benzin und Diesel bereits jetzt auf ihrem Höhepunkt, so der Institutschef Luo Daqing.
Neben all diesen marktpolitischen Verläufen blickt die Welt natürlich auch weiterhin sorgenvoll auf die Entwicklungen im Russland-Ukraine-Krieg, der bekanntlich auch für die Ölversorgung von hoher Bedeutung ist. Während die russische Föderation in der Nacht zum heutigen Freitag erneut die ukrainische Hauptstadt Kiew angegriffen hat, verweigerte der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban beim EU-Gipfel in Brüssel zunächst seine Zustimmung zur Verlängerung der Ende Januar auslaufenden Russland-Sanktionen. Eine finale Entscheidung will er erst im Januar treffen – nach der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump.
Auch in der Woche vor Weihnachten bleiben die Heizölpreise trotz aller globalen Ereignisse also erstaunlich stabil. Aus morgendlicher Sicht ist im Vergleich zu gestern mit einem Minus von einem halben Cent pro Liter zu rechnen. In der Wochenstatistik ist ebenfalls kaum Bewegung zu erkennen: Nach einem Preis von 94,52 Cent am vergangenen Freitag kostet der Liter Heizöl hierzulande gegenwärtig 94,75 Cent. Somit bestätigt sich der aktuell anhaltende Seitwärtstrend.
Zum anstehenden Ende des Jahres möchten wir von EMOVA uns bei Ihnen, unseren geschätzten Lesern und Kunden, für Ihr Interesse und Ihre Treue herzlich bedanken. Wir wünschen Ihnen ein besinnliches und erholsames Weihnachtsfest sowie einen glücklichen und erfolgreichen Start in das Neue Jahr 2025.