Endstation Heiztank: So entsorgen Sie Heizöl umweltgerecht und sicher!
Da Heizöl verschiedene Schadstoffe enthält, ist eine fachgerechte Entsorgung entscheidend, um Umweltschäden, Grundwasserkontaminationen und andere Verunreinigungen zu vermeiden. Denn solche Schäden durch unsachgemäße Entsorgung sind nicht nur für die Umwelt fatal – neben den ökologischen Folgen drohen den Verursachern auch strafrechtliche Verfolgung und finanzielle Konsequenzen. Die Einhaltung der geltenden Vorschriften bei der Entsorgung von Heizöl ist daher unerlässlich. Welche Gesetze und Anforderungen es gibt und wie die Entsorgung von altem Heizöl fachgerecht abläuft, erfahren Sie hier.
Fachbetriebspflicht – warum ist das nötig?
Steht die Erneuerung der Ölheizung an oder ist der alte Öltank irreparabel defekt, muss der Öltank stillgelegt und entsorgt werden. Da sich in der Regel noch Heizöl im Tank befindet und dieses zu den wassergefährdenden Stoffen gehört, sind dabei einige Vorschriften zu beachten. Die einschlägigen Regelungen wurden vor allem deshalb erlassen, weil bereits ein Tropfen Öl eine Menge von 600 Litern Wasser verunreinigen kann. Alle rechtlichen Rahmenbedingungen rund um die Öltank- und Altölentsorgung sind im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und in der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) vom Gesetzgeber geregelt.
Bei der Stilllegung und Entsorgung eines alten Heizöltanks ist es daher wichtig, dass kein Tropfen des restlichen Heizöls in die Umwelt gelangt. Deshalb ist das Hinzuziehen eines zertifizierten Fachbetriebs die beste Lösung. Oft ist diese Beauftragung sogar vorgeschrieben. Vor allem dann, wenn der Öltank ein Fassungsvermögen von mehr als 1.000 Litern hat. Aber auch bei kleineren Öltanks und nur wenig Heizöl ist die Beauftragung eines Fachbetriebs sinnvoll. Denn die qualifizierte Entsorgung des Altöls ist Pflicht!
Sogenannte Altölbrenner, mit denen neben herkömmlichem Heizöl auch andere Ölsorten verbrannt und damit vernichtet werden, sind nicht erlaubt, da sie mit hohen umweltschädlichen Emissionen verbunden sind. Das Altöl muss daher einer dafür zugelassenen Entsorgungsanlage zugeführt werden. Die einzige Alternative dazu ist, sofern noch viel unverschmutztes Heizöl vorhanden ist, die Weitergabe an Nachbarn, Freunde, Verwandte oder Bekannte, die noch eine Ölheizung in Betrieb haben.
Altes vs. verunreinigtes Heizöl: Die Unterschiede
Altes Heizöl ist nicht gleich verunreinigtes Heizöl. Und genau das sorgt manchmal für Verwirrung. Denn Heizöl kann grundsätzlich nicht „schlecht“ werden. Es hat daher auch kein Verfallsdatum. Voraussetzung ist allerdings, dass es richtig gelagert wird. Außerdem ist die Heizölsorte entscheidend. Vor allem Premium-Heizöl bleibt sehr lange stabil und kann problemlos zwei bis drei Jahre gelagert werden.
Heizöl ist jedoch ein Naturprodukt und unterliegt daher auch einem natürlichen Alterungsprozess, bei dem sich Ablagerungen bilden, die im Heizöltank nach unten sinken. Dort setzen sich die Ablagerungen ab, beeinträchtigen aber die Heizungsanlage nicht, sofern die Anlage einschließlich des Öltanks fachgerecht installiert wurde. Dafür sorgen unter anderem Ölfilter, die regelmäßig gewartet und bei Bedarf ausgetauscht werden, sowie zyklische Öltankreinigungen.
Darüber hinaus sind bei der Vorratshaltung von Heizöl folgende Aspekte zu beachten, um eine ordnungsgemäße Lagerung zu gewährleisten:
- Lichteinfall sollte so weit wie möglich vermieden werden. Dies kann vor allem durch eine geschickte Aufstellung des Tanks, durch Verdunkelung der Fenster und durch lichtundurchlässiges Tankmaterial erreicht werden.
- Die sachgerechte Lagerung von Heizöl erfordert konstante Temperaturen. Die Raumtemperatur sollte daher nicht unnötig schwanken und idealerweise zwischen 5 und 15 Grad Celsius liegen. Auch Frost ist zu vermeiden.
- Starke Temperaturschwankungen führen zu Kondenswasserbildung. Kondenswasser im Tank vermischt sich mit dem gelagerten Heizöl, begünstigt Verunreinigungen und ebnet so den Weg für Störungen.
- Ein Einstrangsystem begünstigt eine optimale Heizöllagerung und verhindert die Bildung von Ablagerungen.
Verunreinigtes Heizöl hingegen entsteht zum einen durch unsachgemäße Lagerung, die den natürlichen Alterungsprozess verstärkt, oder im schlimmsten Fall durch eine Naturkatastrophe wie beispielsweise eine Überschwemmung. Eine Weitergabe des Altöls an Nachbarn, Bekannte oder Verwandte zur weiteren Verwendung ist dann nicht mehr möglich. Ist das Heizöl verunreinigt, ist eine fachgerechte Altölentsorgung unumgänglich. Diese Sonderentsorgung unterliegt den Bestimmungen der Altölverordnung und muss von einem Fachbetrieb durchgeführt werden, insbesondere weil ein sicherer Transport zur geeigneten Sammelstelle obligatorisch ist.
Gut zu wissen:Ein Einstrangsystem ist eine Ölleitung. Sie führt vom Tank zum Vorfilter. Über diese Einstrangsaugleitung wird aus dem Heizöltank nur so viel Heizöl entnommen, wie im Brenner benötigt wird. Eine Rückführung ist daher nicht erforderlich. Das erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern verlängert auch die Standzeit des Heizölfilters und die Lagerfähigkeit des Heizöls. |
Der Ablauf: Wie ein Fachbetrieb vorgeht
Je nach Anlass für die Entsorgung oder Weitergabe des Heizöls verfahren die Fachbetriebe unterschiedlich. Der wohl häufigste Anlass für eine Altölentsorgung bzw. Weitergabe an Dritte ist der Wechsel der Heizungsanlage. Im Zuge dieses Austauschs wird in der Regel auch der Heizöltank stillgelegt und entsorgt. Dabei gehen die Fachbetriebe in der Regel wie folgt vor:
- In einem ersten Schritt trennt der Fachbetrieb die Leitungen zwischen Öltank und Ölheizung und reinigt anschließend die Rohre und Leitungen.
- Als nächstes wird das Heizöl abgepumpt. Hier entscheidet der Eigentümer, was mit dem restlichen Heizöl, sofern es nicht verunreinigt ist, geschehen soll. Entweder nimmt der Dienstleister das Heizöl mit oder es wird bei einem Bekannten des Eigentümers in den Tank gepumpt. Für die Lieferung des Heizöls an eine andere Adresse berechnet das Unternehmen natürlich eine Gebühr. Verbleibt das Heizöl beim Fachbetrieb, wird das angebotene Entgelt hierfür in der Regel mit den Kosten für die Tankdemontage und -entsorgung verrechnet.
- Der nächste Schritt ist die Reinigung und Demontage des Öltanks. Auch hier hat der Eigentümer die Wahl. Der alte Tank kann entweder durch den Betrieb entsorgt werden oder als Wassertank, Ausgangsprodukt für ein DIY-Projekt oder ähnliches am Standort verbleiben. Nach der Reinigung durch den Fachbetrieb sind keine weiteren Sicherheitsbestimmungen mehr zu beachten.
Nach dem Tank: Die weitere Verwendung von entsorgtem Heizöl
Kann das Heizöl aufgrund von Verunreinigungen nicht mehr verwendet werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie damit verfahren werden kann. In jedem Fall übernimmt der Fachbetrieb die Entsorgung in einer dafür zugelassenen Verwertungsanlage. Dort wird auch entschieden, was mit dem Altöl geschieht. Denn die Entscheidung, ob eine Wiederverwertung sinnvoll und möglich ist oder ob eine endgültige Beseitigung erfolgen muss, hängt von der Einschätzung der Fachleute vor Ort und den unterschiedlichen Betriebsabläufen der eingesetzten Anlagen ab.
Sofern eine Aufbereitung möglich ist, muss zunächst eine umfassende Analyse der Altöle erfolgen. Aus diesem Grund dürfen Altöle nicht mit anderen Abfällen vermischt werden. Eine solche Vermischung, etwa mit anderen flüssigen Abfällen, macht eine Analyse und damit eine Aufbereitung unmöglich. Nach der Klassifizierung erfolgt die Aufbereitung in mehreren Verfahrensschritten. Im Idealfall können aus den Altölen wieder hochwertige Produkte gewonnen werden.
Es gibt aber auch Altöle, die aufgrund hoher Additiv- und Schadstoffgehalte nicht mehr aufbereitet werden können. In diesem Fall ist es den Betreibern von Aufbereitungsanlagen erlaubt, diese Altöle als Ersatz für normale Brennstoffe in Feuerungsanlagen zu verwerten. Die energetische Verwertung dieser verunreinigten Altöle darf jedoch nur in dafür zugelassenen Feuerungsanlagen erfolgen. Diese Anlagen verfügen somit über eine Genehmigung zur Verwendung von energiereichen Abfällen.
Kostenaufstellung: Was bedeutet die Heizölentsorgung für Ihr Portemonnaie?
Da die Heizölentsorgung selten nur aus der Beseitigung des Altöls besteht, fallen in der Regel mehrere Kostenpositionen an. Insbesondere die fachgerechte Öltankentsorgung ist häufig mit der Entsorgung des Altöls verbunden. Gerade bei der Öltankentsorgung können die Preise je nach Tankart stark variieren. Während Batterietanks aus Kunststoff oder Stahl in der Regel geringere Kosten verursachen, ist die Entsorgung von Erdtanks deutlich kostenintensiver. Je nach Variante des Tanks liegen die Kosten zwischen 500 und 4.500 Euro.
Die Kosten für die Entsorgung des Heizöls fallen ebenfalls sehr unterschiedlich aus. Hier ist entscheidend, ob das Heizöl weitergegeben werden kann oder in einer Verwertungsanlage landet. Bei der Weitergabe des Heizöls an Dritte spielt insbesondere die Restmenge eine Rolle, da hierfür üblicherweise ein Entgelt erhoben wird. Für die Anlieferung des Altöls bei den von Ihnen ausgewählten Bekannten, Freunden oder Nachbarn stellt der Fachbetrieb zwar die anfallenden Kosten in Rechnung, jedoch ist der Ertrag hierbei meist höher als die Ausgaben.
Anders sieht es aus, wenn beim Austausch der Ölheizung das alte Heizöl aufgrund von Verunreinigungen entsorgt werden muss. Pro 1.000 Liter fallen dafür durchschnittlich Kosten zwischen 150 und 500 Euro an. Ein Vergleich der Anbieter kann sich also lohnen.
Fazit: Relevanz einer fachgerechten Heizölentsorgung
Die fachgerechte Entsorgung von Altöl ist von entscheidender Bedeutung, um Umweltschäden zu vermeiden und die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten. Gerade jetzt, da aufgrund politischer und gesellschaftlicher Veränderungen viele alte Ölheizungen durch moderne, umweltfreundliche Systeme ersetzt werden müssen, wird die Frage der fachgerechten Entsorgung des verbliebenen Heizöls relevant. Da bereits ein Tropfen Öl große Mengen Wasser verunreinigen kann, ist die Beauftragung eines zertifizierten Fachbetriebs nicht nur sinnvoll, sondern oft sogar gesetzlich vorgeschrieben. Verunreinigtes Heizöl muss in speziellen Anlagen entsorgt werden, während sauberes Heizöl weitergegeben werden kann.
Durch den richtigen Umgang mit Altöl schützen Sie die Umwelt und vermeiden rechtliche sowie finanzielle Konsequenzen. Jeder Einzelne trägt Verantwortung für den sorgsamen Umgang mit Ressourcen und den Schutz unserer Umwelt. Gemeinsam können wir durch verantwortungsbewusstes Handeln einen positiven Beitrag leisten und unsere natürlichen Lebensgrundlagen erhalten.